Dass die Fleischindustrie immer wieder mit Skandalen zu kämpfen hat, beweist nicht erst der Fall Tönnies, der durch die Corona-Pandemie aufgedeckt wurde.
Dabei wurde zwar nur die eine Seite, die der in diesem Gewerbe arbeitenden Menschen, die oftmals aus dem Ausland als Gastarbeiter kommen, beleuchtet, allerdings sieht es auf der anderen Seite, die der Tiere, oftmals nicht besser aus.
Das beweist ein neuer schockierender Fall, über den RTL berichtete.
Die Beweise dafür liefert die SOKO Tierschutz, die die unfassbaren Zustände in einem Schlachtbetrieb in Gärtringen bei Stuttgart zeigt. Laut der Organisation wurden die Aufnahmen im Juni und Juli dieses Jahres erstellt.
Schlachthof war laut eigener Aussage „anders“
Diese sind umso verstörender, wenn man bedenkt, dass sich die Metzgergenossenschaft damit schmückt, anders als die Mega-Schlachthöfe zu sein.
Auf dem Video, das die SOKO Tierschutz bei Facebook veröffentlichte, ist zu sehen, dass den Tieren Holzstangen in den After gestoßen werden, es werden sogar Elektroschocker auf illegale und brutale Weise gegen Schweine und weitere Lebewesen eingesetzt.
Weiter sieht man, dass die Metzger des Betriebs den Tieren ins Gesicht schlagen und Schafe an einem Bein über den Hallenboden gezogen werden.
Negativer Höhepunkt: In einer Szene wird einem Schwein erst ins Gesicht getreten und geschlagen, anschließend quetscht ein Schlachter einen Hartplastik-Stock in das Auge des leidenden und kreischenden Tieres.
Achtung: Das folgende Video könnte für einige Leser unangemessen sein.
Zwar sind bei vielen Übergriffen die amtlichen Tierärzte dabei, doch sie greifen nicht ein oder drehen sich sogar weg.
Friedrich Mülln von SOKO Tierschutz ist fassungslos:
„Es ist entsetzlich zu sehen, wie eine Tierärztin zuschaut, wenn ein Schwein in die Betäubungsbox eingeklemmt wird, offensichtlich nicht betäubt ist und sie selbst dann nicht eingreift, als der Schlachter das Tier bei Bewusstsein abstechen will.“
Sie schauen auch weg, als ein Schwein nicht mehr in der Lage ist zu gehen und von einer Herde, angetrieben von Mitarbeitern, überrannt wird.
Misshandlungen in acht Schlachtbetrieben aufgedeckt
Offensichtliche Verletzungen, wie ein Schwein mit Nabelbruch, werden von den anwesenden Tierärzten nicht bemängelt. Schlimmer noch, diese Art von Verletzungen sind keine Seltenheit in solchen Fällen.
In den vergangenen drei Jahren konnte die SOKO Tierschutz bereits Misshandlungen von Tieren in acht Schlachtbetrieben aufdecken, sechs Betriebe wurden daraufhin geschlossen.
Wie es mit dem Schlachthof in Gärtringen weitergeht, ist noch nicht sicher. Die SOKO Tierschutz hat Strafanzeige gestellt.
Auf den Aufnahmen ist zudem zu entnehmen, dass die Betäubung der Rinder und Schweine oft schiefgeht. Schweine erwachen regelmäßig und werden nur unter höllischen Schmerzen und viel Leid nachbetäubt.
Im Zuge dessen wurden nur bei 4 Ferkeln und 2 Schweinen die Betäubung überprüft, obwohl 304 Schweinebetäubungen durchgeführt wurden.
Deswegen hat auch das Landratsamt Böblingen die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. So sollen bauliche Mängel, die laut den Tierschützern zu Qualen der Tiere auf dem Transportband geführt hatten, bekannt sein.
Als Folge soll nun verstärkt kontrolliert werden.
Nicht auszumalen, was für schreckliche und schmerzhafte letzte Minuten die Tiere auf diesem Planeten durchleben müssen, ehe sie endgültig verarbeitet werden.
Gott sei Dank gibt es Organisationen wie die SOKO Tierschutz, die sich für die Rechte der Tiere einsetzt und solche Missstände aufdeckt.
Teile diesen Artikel, wenn du auch schockiert und der Meinung bist, dass auf dem Schlachthof unbedingt eingegriffen werden muss.