Italien: In bewegten Zeiten wie der aktuellen rund um die Coronavirus-Pandemie ist gesellschaftlicher Zusammenhalt besonders wichtig.
Seit Anfang der Pandemie machen Experten darauf aufmerksam, dass das Tragen von Mund- und Nasenbedeckungen in öffentlichen Räumen, wo kein Mindestabstand eingehalten werden kann, essentiell ist.
Maskenpflichten gelten bei uns besonders im Einzelhandel und dem öffentlichen Nahverkehr. Doch überall gibt es Menschen, denen die Gesundheit und der gesellschaftliche Zusammenhalt unwichtiger sind als Verschwörungstheorien oder den Eingriff in die „eigene Freiheit“.
Ein italienischer Bürgermeister sorgt nun für große Aufregung, als er in seiner Gemeinde ein Maskenverbot aussprach.
Für ihn sei das Tragen einer Maske unsinnig, die Gesundheit seiner Bevölkerung anscheinend zweitrangig.
Bürgermeister führt Maskenverbot ein
Vittoria Sgarbi ist nicht nur Kunstexperte und Parlamentarier, sondern auch Bürgermeister der Rom nahen Gemeinde Sutri.
Dort will er künftig keinen Mund- und Nasenschutz mehr sehen. Obwohl ganz Italien ähnlich wie Deutschland in vielen öffentlichen Orten Maskenpflichten hat, will sich Sgarbi dagegen wehren.
Auch wenn Italien eines der am stärksten getroffenen Länder Europas war und viele Italiener ihr Leben bereits verloren haben, soll in der 6.000 Menschen Gemeinde Sutri keine Maske mehr getragen werden.
Viel mehr wird es laut dem 68 Jahre alten Bürgermeister sogar Strafen geben, wenn jemand „ohne Bedarf“ Masken trägt.
„Nur Diebe und Terroristen tragen Masken“
Für den Bürgermeister ist die Grundlage seines Maskenverbots, ein Anti-Terror Gesetz aus dem Jahr 1977.
Dieses Gesetz verbietet es, mit Helm, Maske oder anderen Vermummungen auf die Straße zu gehen.
Sgarbis erklärte in seiner Ankündigung, dass „nur Diebe und Terroristen“ Masken aufsetzen. Der Bürgermeister ist bereits länger dafür bekannt, die Hygienemaßnahmen seiner Regierung zu kritisieren.
Nun bleibt abzuwarten, ob das Maskenverbot in der Gemeinde Bestand haben darf oder es von der landesweiten Regierung überstimmt wird.
Ist es nachvollziehbar solche Maßnahmen anzukündigen, obwohl man solch eine Verantwortung für die Bürgerinnen und Bürger hat?
Besonders, wenn man bedenkt, wie viele Menschen allein in Italien ums Leben gekommen sind.