Niedersachsen/Deutschland: Als die Infektionszahlen langsam zurückgingen, warnten bereits viele Experten davor, dass bei einer Pandemie eine zweite Welle kommen wird, die oft noch länger und stärker ist als die erste Welle.
Aufgrund von Lockerungen und wieder ermöglichten Reisen sind Menschen wieder mehr unterwegs, treffen sich mit anderen und fahren in den Urlaub.
Besonders die Reise-Rückkehrer sind aktuell ein großer Anteil an den neuerlich steigenden Infektionszahlen.
Für die Politik gilt es nun zu klären, in wieweit man Lockerungen zurücknehmen oder neue Maßnahmen ergreifen muss.
Ein erster Campingplatz hat nun entschieden, nur noch Gäste aufzunehmen, die die Corona-App haben.
Campingplatz erlaubt Zutritt nur noch mit Corona-App
Enno Saathoff ist Chef des Campingplatz Dyksterhus am Leuchtturm Campen in Krummhörn im niedersächsischen Landkreis Aurich.
Gegenüber NDR 1 Niedersachsen erklärte der Campingplatzbetreiber nun, dass er nur noch Gästen Zutritt erlaubt, die die Corona-App der Bundesregierung nutzen.
Mithilfe dieser App wird anonym überprüft, ob man in letzter Zeit Kontakt zu einem Infizierten hatte und daher vorsorglich in Quarantäne sollte oder nicht.
Saathoff erklärt, dass ihm die Gesundheit seiner Gäste, seiner Familie und von sich selbst zu wichtig ist, um diesen Schritt nicht zu gehen.
Die meisten Gäste sollen dieser neuen Maßnahme auf seinem Campingplatz verständnisvoll gegenüberstehen.
Bisher seien zwei Gäste abgereist und einer ist schlussendlich doch nicht angereist.
Corona-Leugner sollen draußen bleiben
Für den Betreiber geht es gar nicht mal darum, dass sich die Menschen überprüfen lassen. Vielmehr ist ihm wichtig, nur Gäste zu beherbergen, die das Thema Coronavirus ernstnehmen.
Klar ist: Corona-Leugner sind hier nicht willkommen.
Menschen, die vor ihrem Urlaub ohne Maske auf Großveranstaltungen wie Demonstrationen teilnehmen und so billigend in Kauf nehmen, dass sie andere Menschen anstecken, möchte er nicht auf seinem Campingplatz haben.
Allerdings darf nicht vergessen werden, dass bei Ankündigung der Corona-App klargemacht wurde, dass es keinen gesellschaftlichen Zwang dafür geben darf.
Die App-Nutzung als Zutrittsvoraussetzung zu nehmen würde die Freiwilligkeit auflösen und einen Zwang daraus machen, erklärte Klaus Müller, Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Mitte Juni.
Auf dem niedersächsischen Campingplatz wird fortan trotzdem nur der als Gast aufgenommen, der sich bewusst und rücksichtsvoll mit dem Thema auseinandersetzt.
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