Bonn/Nordrhein-Westfalen: Als der erste misshandelte Igel gefunden wurde, ahnte niemand am katholischen Gymnasium in Bonn welches Ausmaß die grausame Tierquälerei auf ihrem Schulgelände nehmen würde.
Nachdem vor einigen Tagen Igel „Dicker Harry“ im Teich des Gymnasiums ertränkt wurde, kamen die Tierschützer der Igelhilfe Bonn/Rhein-Sieg zu Hilfe, um die Schule zu unterstützen.
Die vielen Igel, die auf dem Gelände der Schule hausen sind beliebte Kameraden der Schulkinder auf der katholischen Schule.
Doch Harry sollte nicht der letzte Fall bleiben. Innerhalb der letzten Tage wurden immer mehr Igel Opfer des unbekannten Tierquälers.
Igel angezündet, ertränkt & ihre Jungen getötet
Innerhalb von wenigen Tagen verselbstständigte sich das Geschehen beinahe, ohne dass die Tierschützer oder Schule etwas unternehmen konnte.
Igel „Ratz“ wurde aufgelesen, mit Medikamenten versorgt und wieder ausgewildert. Kurz darauf lag er in einer Mülltonne auf dem Gelände des Kardinal-Frings-Gymnasiums.
Ihm wurde ein Bein gebrochen und neben ihm lag eine angebrannte Flasche. So kam er wieder in die Obhut der Igelfreunde.
Doch damit nicht genug: Die Tierschützer fanden kurz darauf einen dritten verletzten Igel, „Rübe“. Innerhalb weniger Wochen wurden so mehrere Igel verletzt, angezündet oder gar ertränkt.
Noch immer ist unklar, wer für die grausamen Taten verantwortlich ist. Gegenüber dem Express erklärte eine Anwohnerin:
„Es treffen sich momentan dort immer junge Männer. Da wird auch gedealt. Ich befürchte, dass diese Leute es auf die Igel abgesehen haben.“
Während die Igelhilfe Bonn/Rhein-Sieg sich weiter darum kümmern, dass die verletzten Igel wieder zu Kräften kommen, reagieren die Schule und Kirche auf die Vorfälle.
Schule und Kirche reagieren
Das Kölner Erzbistum, das Träger der katholischen Schule aus Bonn ist, hat unmittelbar Kontakt zu den Tierschützern aufgenommen, die die Schule und Polizei über alle Erkenntnisse informieren.
Eine Sprecherin des Erzbistums drückte die Betroffenheit aus und erklärte Maßnahmen zum Schutz der Tiere.
„Das Schicksal der Igel macht uns sehr betroffen und traurig. Wir sind im Bereich Tierschutz überaus sensibel und sind gerne bereit, entsprechende Initiativen mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen.“
Teile des Schulgeländes werden fortan per Videokameras überwacht, außerdem werden Kontrollgänge eines Sicherheitsunternehmens durchgeführt.
Die Tierschützer mussten allerdings einen weiteren grausamen Fund machen.
Ein Igel-Junges wurde schwer verstümmelt gefunden. Unbekannte haben ihm Stacheln gezogen und es schwer verletzt zurückgelassen.
Trotz liebvoller und umfangreicher Pflege überlebte das Jungtier diese Qualen nicht.
Wer Hinweise hat meldet sich bitte bei der Schule, den Igelfreunden oder der Polizei.
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