Foto: Michael Schroeder/Shutterstock.com (symbolbild)

Mongolei: 15-Jähriger isst Murmeltier und stirbt an Beulenpest – mehrere Bezirke stehen unter Quarantäne

Die Corona-Pandemie ist noch in vollem Gange, ein Ende leider weiterhin nicht in Sicht und Hunderttausende Menschen kämpfen um ihr Leben.

Dieser Zustand ist für die Welt in den letzten Monaten zur Normalität geworden und eigentlich will man frohen Mutes in die Zukunft blicken und sich nicht mit weiteren Katastrophen auseinandersetzen müssen.

Wie die Welt jetzt aber berichtete, wurde ein neuer Fall publik, in der sich ein Mensch über ein Tier ansteckte und anschließend mit seinem Leben bezahlte.

Jagd auf Murmeltier

Dabei handelte es sich um einen 15-jährigen Jungen, der im Südwesten der Mongolei Jagd auf ein Murmeltier machte, es erlegte und anschließend aß.

Wie das mongolische Gesundheitsministerium am gestrigen Dienstag mitteilte, war das die letzte Mahlzeit des Jungen, der aus der südwestlichen Provinz Gobi-Altai stammte. Er erkrankte nämlich an der Beulenpest und starb schlussendlich daran.

Ministeriumssprecher Nrangerel Dorj sagte in Ulan Bator:

„Wir haben die ersten 15 Menschen, die in Kontakt mit dem Verstorbenen gekommen sind, unter Quarantäne gestellt.“

Alle Betroffenen seien vorsorglich mit Antibiotika behandelt und in fünf Bezirken in der Provinz sei wegen des Pestfalls eine sechstägige Quarantäne angeordnet worden.

Pesterreger kann von Tier auf Mensch übertragen werden

Bei der Pest handelt es sich um eine bakterielle Infektion. Der Pesterreger Yersinia pestis kann von infizierten Nagern, insbesondere Ratten, auf den Menschen übertragen werden.

Obwohl Regierungskampagnen in der Mongolei vor der Jagd und dem Verzehr von Murmeltieren warnen, gibt es im Schnitt einen Pesttoten pro Jahr. Viele Menschen nehmen diese Warnungen nicht ernst.

In der mongolischen Provinz Khovd waren Anfang Juli bereits zwei Pestinfektionen aufgetreten. Das hatte zur Folge, dass 140 Menschen auf den Erreger getestet wurden, glücklicherweise aber keine weiteren Infektionen festgestellt werden konnten.

Anfang Juli war zudem in der nordchinesischen Provinz Innere Mongolei eine Pestinfektion bei einem hirten diagnostiziert worden.

Die Behörden zogen sofort Konsequenzen und sprachen bis Jahresende ein Verbot aus, dass Tiere wie Murmeltiere, die den Pesterreger übertragen können, gejagt und verzehrt werden.

Durch das Coronavirus sind die Menschen weltweit sensibilisiert und reagieren hoffentlich bei jedem kleinsten Verdacht so wie in der Mongolei.

Teile diesen Artikel, wenn ein Umdenken im Umgang zwischen Mensch und Tier stattfinden sollte.