In jungen Jahren ist die Welt für einen noch ein wahres Mysterium, die es nach und nach zu erkunden gibt. Gleiches gilt natürlich auch für den menschlichen Körper.
Diese Neugier ist insbesondere unter Gleichaltrigen groß und diese kleine Menschen kommen meist in Kindergärten oder vergleichbaren Einrichtungen zusammen.
Allgemein spricht man in diesen Fällen von Doktorspielen, die erst einmal harmlos klingen, es aber häufig nicht für jeden sind.
Das musste eine Kita in Giersleben (Sachsen-Anhalt) nun selbst erfahren und wie RTL berichtete, könnten daraus weitreichende Konsequenzen folgen.
Doktorspiele auf Kita-Toilette
Was war passiert?
Ein vierjähriges Mädchen soll von einem gleichaltrigen Jungen auf einer Kita-Toilette zu Doktorspielen genötigt worden sein. Eine Erzieherin hatte daraufhin die beiden erwischt, das Mädchen weinte und der Junge habe vor ihr gehockt.
Weil sich im vergangenen Dezember ein ähnlicher Vorfall bereits in der Kita „Wipperzwerge“ zugetragen hatte, war es eigentlich verboten, dass sich Jungen und Mädchen gemeinsam dort aufhalten.
Dennoch kam es aus unerfindlichen Gründen wieder zu solch einer Begegnung und das sorgte für mächtig Ärger unter den Eltern der Kinder in der Kita.
Sie werfen der Einrichtung nun vor, dass sie den erneuten Fall vertuschen und dem Mädchen nicht helfen wolle. Zudem sind die Beteiligten der Meinung, dass die Erzieherinnen nicht konsequent gehandelt haben.
Bürgermeister schaltet sich ein
Diese Aufregung führte nun so weit, dass sich auch der Landrat und die Sozialministerin eingeschaltet haben. Mit einem Bürgerentscheid soll am 30. August nun über die Zukunft der Kita abgestimmt werden.
Dadurch haben 900 Einwohner des Dorfes, die wahlberechtigt sind, die Möglichkeit zu entscheiden, ob der Mietvertrag für das Kita-Gebäude mit der „Lebenshilfe Bördeland GmbH“ gekündigt wird.
Sogar der Bürgermeister von Giersleben, Peter Rietsch, und der Gemeinderat wurden von den Eltern kontaktiert. Es fühlte sich nämlich niemand für den Fall zuständig.
Weil das Mädchen aufgrund der fehlenden Zuständigkeit keine Hilfe bekam, habe Rietsch kurzerhand psychologische Hilfe für die Vierjährige vermittelt.
Über die Hintergründe des Vorfalls sind noch keine Informationen an die Öffentlichkeit gelangt, es scheint aber, als sei das Vertrauen in die Einrichtung dahin.
Man kann nur hoffen, dass dem Mädchen jetzt endlich geholfen wird.
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