Meldet man sein Kind in einem Sportverein oder einer anderen Einrichtung an, geht man eigentlich davon aus, dass es dort an einem geschützten Ort ist. Einem geschützten Ort, an dem das Kind unbeschwert einfach seinem Hobby nachgehen kann und Ablenkung vom Alltag hat.
Denn gerade Bewegung verhilft einem dazu, dass man Sorgen und auch Ängste hinter sich lässt und für den Moment nur das macht, was einem wirklich Spaß macht.
Dieser Spaß könnte in einer Tanzschule im Kreis Viersen in Nordrhein-Westfalen erst einmal vorbei sein. Der dortige Leiter wurde nämlich am vergangenen Donnerstag festgenommen und wie die Rheinische Post berichtete, werden ihm schwere Vergehen unterstellt.
Verdächtiger soll jahrelang Mädchen missbraucht haben
So soll der 36-Jährige seit Jahren Tanzschülerinnen sexuell missbraucht haben, was eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft gegenüber der Zeitung bestätigte.
Nach dem jetzigen Ermittlungsstand gehen die Ermittler davon aus, dass es sich dabei um sechs Opfer im Alter zwischen 13 und 18 Jahren handelt. Allerdings lässt sich nicht ausschließen, dass noch mehr Opfer hinzukommen.
Als der Beschuldigte am Freitag dem Haftrichter vorgeführt wurde, entschied dieser, dass der Mann wegen möglicher Wiederholungsgefahr in Untersuchungshaft muss. Das ordnete der Richter auch umgehend an.
Mögliches Opfer bringt Stein ins Rollen
Die Anschuldigungen wurden durch einen Rechtsanwalt, der von einem Opfer beauftragt wurde, publik. Er hatte Strafanzeige gegen den Leiter der Tanzschule gestellt, wodurch anschließend die Ermittler mehrere ehemalige Tanzschülerinnen befragten.
Dabei kam zum Vorschein, dass noch weitere Opfer identifiziert werden konnten.
Das von der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach eingeleitete Ermittlungsverfahren gegen den Mann bezieht sich auf den Verdacht des – teilweise schweren – Missbrauchs an Kindern und Jugendlichen und anderen Sexualstraftaten.
Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft berichtete:
„Bislang sind sechs Mädchen aus dem Kreis Viersen bekannt, die Opfer des Mannes wurden.
Weitere Befragungen stehen an, so dass sich die Opferzahl möglicherweise noch erhöhen könnte.“
Die Ermittler hätten nämlich konkrete Hinweise auf weitere Opfer.
Weiter fügte die Sprecherin hinzu:
„Die bislang befragten Mädchen gaben in ihren Vernehmungen an, dass der Tanzlehrer zunächst ein enges Vertrauensverhältnis zu ihnen aufgebaut habe, bevor er sie zu sexuellen Handlungen an sich selbst aufforderte.“
Dabei soll der Mann in einigen Fällen auch sexuelle Handlungen an den Mädchen vorgenommen haben. Die Ermittlungen sind noch in vollem Gange.
Ob sich der Mann in der polizeilichen Vernehmung zu den Taten äußerte oder sie sogar zugab, darüber machte die Staatsanwaltschaft noch keine Angaben:
„Weitere Auskünfte können wir derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen und aus Opferschutzgründen nicht geben.“
Bislang sind es nur Vorwürfe und Verdachtsfälle, die Wahrheit werden wohl die Ermittlungen ans Licht bringen.
Man kann nur hoffen, dass die möglichen Opfer nicht weiter schweigen und sich trauen, gegen den Verdächtigen auszusagen.
Teile diesen Artikel, um Opfer sexueller Gewalt Mut zuzusprechen, dass sie die Täter nicht ungestraft davonkommen lassen dürfen.