Rostock/Mecklenburg-Vorpommern: Der Frühling ist jedes Jahr die Zeit, in der sich unzählige Tierarten auf Deutschlands Wiesen und Wäldern fortpflanzen und ihre Jungtiere zur Welt bringen.
Die Wildtierhilfe Mecklenburg-Vorpommern setzt sich bereits seit Jahren dafür ein, dass der Wildtiernachwuchs wie Rehkitze beispielsweise, besser vor menschlichen Gefahren geschützt werden.
„Die Wiesen sind von März bis Ende Juni das Kinderzimmer für zahlreiche Wildtierarten.“
Mit ihrer Initiative „Wildtierrettung aus der Luft“ möchte die Wildtierhilfe Rehkitze und andere Jungtiere davor bewahren, von Mähdreschern getötet werden.
Jedes Jahr sterben Hundertausende Wildtiere bei der Mahd, also dem Mähen von Wiesen und Feldern.
Wildtierhilfe schlägt Alarm
Die Tierschutzorganisation Wildtierhilfe Mecklenburg-Vorpommern wendet sich mit einem dringenden Appell an die Öffentlichkeit.
Allein im Bundesland sollen jährlich 26 000 Rehkitze von Mähdreschern bei der Mahd zerhexelt und dabei getötet.
In den hohen Gräsern, Wiesen und Feldern, die im Frühjahr gemäht werden, verstecken sich unzählige Wildtierjunge, die übersehen werden.Insgesamt sollen schätzungsweise rund 500.000 Tiere so unabsichtlich jedes Jahr allein in Deutschland getötet werden.
Nun wollen die Tierschützer mit neuer Technologie den Landwirten aufzeigen, wie sie die Jungtiere vor dem Mähen aufspüren und retten können.
Tausende Rehkitze jährlich von Mähdreschern zerhexelt
Mit Drohnen sollen die zu mähenden Felder abgeflogen werden, so dass Wildtiernachwuchs umgehend entdeckt wird und vor dem Mähdrescher gerettet werden können.
Die Wildtierhilfe hat allein im vergangenen Jahr 146 Rehkitze aufgespürt und konnte so dafür sorgen, dass sie vor der Grünlandmahd gerettet wurden, erklärte Frank Demke, Chef der Wildtierhilfe, gegenüber der dpa.
Die Wiesengebiete werden erst kartiert und dann mit den Drohnen abgeflogen. Die Wildtierhilfe zeigt sich außerdem enttäuscht darüber, dass es bisher wenig Anklang für diese Möglichkeit gab.
Die Bilder der Drohnen werden live verarbeitet und werden dann mit dem Quad verfolgt, sodass Tierschützer umgehend bei den Rehkitzen sind.
Fundorte von georteten Rehkitzen werden daraufhin umgehend mit einer Fahne markiert. Danach werden sie mit Folien, einer Art Windschutz, gesichert, bevor sie dann in Sicherheit gebracht werden.
Dafür zu sorgen, dass Wildtiere wie Rehkitze vor der Mahd in Sicherheit gebracht werden, ist nicht nur für das Wohl der Wildtiere wichtig, sondern ist auch wichtig für die Nutztiere der Landwirte.
Die meisten Felder, die von den Mähdreschern bearbeitet werden, dienen dafür das Futter für die Tiere der Landwirte zu mähen.
Reste von Tierkadavern können so im Futtergras Giftstoffe entstehen lassen, die Rinder und Co. so in Gefahr bringen.
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