Quelle: AngelaS35160958/Twitter

Nachbarn wollen Krankenpflegerin aus ihrer Wohnung vertreiben: „Wir wollen keine Seuche“

Salzburg/Österreich: Eigentlich wird immer wieder in der aktuellen Zeit darüber berichtet, wie wichtig es sei, Solidarität zu zeigen.

Außerdem wurde gerade in der Anfangsphase der Coronavirus-Pandemie häufig darauf hingewiesen, dass besonders das medizinische Personal wie Krankenpfleger oder Ärzte Helden sein und mehr Lob, Anerkennung und Entlohnung verdienen würden.

Die medizinischen Mitarbeiter der Kliniken und Pflegeheime kämpfen in vorderster Front und kümmern sich um die Infizierten. Dadurch sind sie allerdings auch in direkter Gefahr, sich ebenfalls mit dem Virus anzustecken.

Dies sorgte nun in Österreich dafür, dass sich Nachbarn in einem Wohnhaus mit einem Zettel eine Krankenpflegerin auffordern, aus dem Haus auszuziehen.

„Wir wollen keine Seuche“

Angela S. aus dem österreichischen Salzburg, ist seit Jahren Krankenpflegerin in einem Altenheim. Nachdem sie bisher nie Ärger mit ihren Nachbarn hatte, wurde sie nun von einem schockierenden Zettel in ihrem Wohnhaus sehr verletzt und zeigt sich getroffen.

Auf dem weißen Zettel, den die Krankenpflegerin auf Twitter teilte, stand eine Notiz:

„Wir, die HAUSBEWOHNER, bitten sie auszuziehen!

Wir wollen keine SEUCHE im HAUS!“

Unter dem Foto von der Aufforderung fragte Angela S.: „Ohne Unterschrift soll ich das als Scherz auffassen?“

Quelle: AngelaS35160958/Twitter

Krankenpflegerin wehrt sich

Bei Heute erklärt sie, was wohl die Hintergründe der schockierenden Notiz sein:

„Es hat sich herumgesprochen, dass in einem Heim in der Nähe meines Arbeitsplatzes Personal und Bewohner positiv auf das Virus getestet wurden.“

Bei der Krankenpflegerin selbst sind bisher alle Tests negativ ausgefallen.

Sie selbst war zuerst „geschockt“ von der Aufforderung, doch hat auf Twitter ihre Antwort an ihre Nachbarn geteilt:

„Hallo liebe Nachbarn

Ihrer Aufforderung auszuziehen, werde ich nicht nachkommen.

Gerne bin ich bereit, über das Virus Fragen zu beantworten und wie man sich richtig schützt Vielleicht nimmt es ja unbegründete Ängste.“

Die Krankenpflegerin appelliert außerdem daran, die erklärten Schutzmaßnahmen wie Mundschutz und Abstand halten eingehalten werden sollen, um so ihre Kolleginnen und Kollegen und sie zu unterstützen.

In solch schweren Zeiten ist Angst nachvollziehbar, aber darf nicht den Zusammenhalt verhindern. Besonders Pflegekräfte und alle essentiellen Arbeitnehmer müssen unterstützt werden.

Nur gemeinsam ist eine Krise zu überwinden.

 

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