Die 16-jährige Jaqueline Paisano hatte einen schwierigen Start ins Leben, als sie das erste Mal die Augen öffnete und ihr Leben eigentlich losgehen sollte.
Noch als Baby wurde bei ihr ein Gehirntumor festgestellt. Die Ärzte schafften es, bis zum Jahr 2011 etwa 90 Prozents des Tumors zu entfernen und es schien wieder bergauf zu gehen.
Doch im vergangenen Jahr musste Jaqueline, die einen Rollstuhl zur Fortbewegung brauchte, eine Skoliose-Operation über sich ergehen lassen.
Dennoch ließ sie sich das alles nicht anmerken, sie war immer glücklich und begegnete Menschen mit einem breiten Lächeln.
„Obwohl sie nicht reden konnte, wusste ich, dass die Welt sie aufgrund ihres Lächelns lieben würde“, sagte ihre Mutter Roxanne gegenüber 9News.
Doch als der Coronavirus ausbrach, änderte sich alles für das tapfere Mädchen. Vergangene Woche mussten ihre Eltern bestätigen, dass ihr Sonnenschein aufgrund von Covid-19-Komplikationen verstarb. Sie wurde dadurch zu einem der jüngsten Opfer durch das Virus in Colorado, USA.
Laut ihrer trauernden Mutter wurde der Gesundheitszustand von Jaqueline vergangene Woche immer schlechter. Sie bemerkte sofort, dass irgendetwas anders war, denn ihre Fröhlichkeit und ihr Lächeln waren weg.
Die Ärzte dachten zunächst, dass sie nur einen Schnupfen hatte, als Jaqueline Triefaugen und Fieber bekam. Doch kurz danach hatte die 16-Jährige Probleme zu atmen und wurde am 15. April in ein Krankenhaus gebracht.
Irgendwie hat Jaqueline angesteckt, obwohl ihre Familie die vergangenen drei Wochen in Quarantäne verbrachte.
„Es ist sehr schwer für mich, morgens aufzuwachen und sie nicht sehen zu können, doch ich weiß, dass sie jetzt an einem besseren Ort ist“, erzählte Roxanne gegenüber KDVR.
Um die 10. Klässlerin der George Washington High School wird vielerorts getrauert – von Freunden und natürlich der Familie. Sie hat fast bei allen, die sie in ihrem Leben getroffen hat, einen großen Eindruck hinterlassen.
„Jackie hat unseren Tag versüßt und immer dafür gesorgt, dass wir in jedem Moment Freude finden“, heißt es in einem Brief der Schuldirektorin.
Laut Roxanne hat Jaqueline geliebt, in die Schule zu gehen. Sie ist häufig um 4 Uhr morgens aufgewacht und hat ihrer Mutter an den Haaren gespielt, damit sie ebenfalls aufwacht und sie fertig für die Schule macht.
„Sie hat bei jedem um sich herum für Freude gesorgt“, sagte ihre Mutter zu Chalkboard.
Schuldirektorin Kristin Waters teilte dazu noch ein Gedicht, das Jackie für ein Schulprojekt schrieb und das hatte den Namen „Ich bin“
Ich bin frech und stark
Von Jaqueline Paisano mithilfe eines Schreibprogramms
Ich bin frech und stark. Ich denke über die Schule nach. Ich möchte Aufmerksamkeit. Ich bin frech und stark. Ich bin glücklich. Ich mache mir Sorgen um meine Gesundheit. Ich weine, wenn ich Schmerzen habe.
Ich in frech und stark.
Ich träume davon, Sachen mit meiner Familie zu erleben.
Ich hoffe, dass ich immer dabei sein werde.
Ich bin frech und stark.
Ich bin ein Mensch und mehr als nur meine Behinderung.
Eine GoFundMe-Seite wurde für die Familie von Jaqueline eingerichtet.
„Dieses Mädchen ist einer der liebevollsten Menschen, die man sich vorstellen kann. Jaqui war eine sehr kluge und wunderschöne junge Frau, die jeder um sich haben wollte. Jaqui liebte es zu lachen, Unsinn mit Menschen zu machen. Sie wurde gesund geboren und bekam einen Tumor und musste früh in ihrem Leben operiert werden, wodurch sie nicht sprechen und gehen konnte. Sie war ein Mensch, der alles schaffen konnte, was er sich in den Kopf gesetzt hatte“, schrieb einer der Gründer hinter der Seite.
Mein Mitgefühl gilt der Familie. Jaqueline war in der Tat ein besonderes und wunderschönes Mädchen.
Keine Eltern sollten ihr Kind begraben müssen. Ich hoffe, dass die Familie in irgendeiner Form und irgendwann Frieden finden kann.
Meine Gebete gelten der Familie und dem tapferen Engel im Himmel.