Köln/Nordrhein-Westfalen: Die Corona-Krise hat unsere Gesellschaft fest im Griff.
Gerade ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger sind weitestgehend von der Öffentlichkeit abgeschottet, da sie zur Risikogruppe von COVID-19 gelten und eine Infektion tödlich enden könnte.
Eine Krise wie diese fordert vor allem Zusammenhalt und Solidarität.
Ein Gerüstbauer aus Köln hat mit seinem Team eben dies verstanden und sich zu einer beispiellosen Aktion entschieden.
Baris Sahin und seine Mitarbeiter wollen die Senioren seiner Nachbarschaft in Köln helfen und dafür sorgen, dass sie möglichst wenig nach Draußen müssen.
Mit einem Laster und einem Plakat mit der Aufschrift: „Kostenloses Wasser für Oma & Opa. Wir lassen euch nicht alleine!“ werden Wasserflaschen und Klopapier verteilt.
Kölner Gerüstbauer verschenkt Klopapier und Wasser
Baris Sahin ist im Kölner Stadtteil Vogelsang zu Hause. Der 41-jährige betreibt ein Gerüstbauunternehmen, doch hat im März festgestellt, dass seine Nachbarschaft füreinander da sein muss.
Als ihm klar wurde, wie viele ältere Leute aus Angst vor einer Ansteckung zu Hause bleiben und nicht mal mehr einkaufen gehen, wusste er, dass er den Senioren helfen möchte.
Er fährt mit einem LKW seines Unternehmens und Palletten von Wasser und Klopapier zu Rentnern vor die Tür und verteilt dies kostenlos und natürlich unter strengen Hygienerichtlinien.
Letzt Woche kaufte er allein schon vier Paletten Wasser im Großhandel. Und zwar auf eigene Kosten von ungefähr 1.600€
Hilfe für Senioren
„Ich bin diesem Land dankbar. Ich habe keine Omas auf der Straße gesehen und sagte mir: Wer kümmert sich jetzt um diese Menschen?
Ich verteile mit meinem Bruder und den Kindern Wasser. Die Reaktionen an den Türen sind unglaublich“, erklärt Sahin gegenüber dem Kölner Express.
Der Familienvater verteilt mit der Unterstützungen seiner Familie und von Freunden kostenloses Wasser und Klopapier an die Senioren.
Für ihn ist es selbstverständlich, für diejenigen, die von Sahin und seinem Team überrascht werden, eine enorme Freude.
„Viele der Omas wünschen sich ihre Angehörigen zu sehen, aber die können sie momentan ja nicht besuchen. Viele waren am Weinen, Jungs wir lieben euch, haben wir oft gehört.
Sie haben keine Panik. Die schreien aus Freude, geben Küsse, klopfen an Fenster. Und wir haben Applaus bekommen.“
Eine wundervolle Aktion, die so viel Aufmerksamkeit wie nur möglich verdient.
Nehmt euch ein Beispiel, seid für eure Nachbarschaft da und seid solidarisch. Nur gemeinsam schaffen wir es, diese Krise zu überstehen.