Philippinen: Die sich weltweit ausbreitende Coronavirus-Pandemie sorgt an vielen Orten für Panik. Doch anstatt der in solchen Situationen benötigten Ruhe, die Politiker ihren Bürgerinnen und Bürgern vermitteln sollten, greifen manche zu ungeheuren Aussagen.
In den USA erklärte ein Politiker, alle älteren Menschen sollten sich für die Wirtschaft und die jungen Amerikaner opfern, um zurück zu einem öffentlichen Leben zu kommen.
Auf den Philippinen hat Präsident Rodrigo Duterte knallharte Regulierungen durchgeführt und eine landesweite Ausgangssperre verhängt.
Doch nun kündigte er in einer Pressekonferenz unmenschliche Strafen an, die sogar Menschenrechtler Amnesty International auf den Plan ruft.
Missachtung von Ausgangssperre hart bestrafen
In einer Presseansprache erklärte Rodrigo Duterte, Präsident der Philippinen, dass er das Militär und die Polizei fortan dazu aufruft, knallhart gegen „Störenfriede“ in der Ausgangssperre vorzugehen.
Dabei erklärt er, dass diejenigen, die Probleme bereiten, erschossen werden sollen.
Auslöser der Drohung waren Proteste im Land. Menschen, die in einem Slum am Stadtrand von Quezon City leben, protestierten an einer Schnellstraße.
Sie erklärte, sie hätten keine Essenslieferungen, die das Land an Bedürftige ausschickte, erhalten. Die Polizei musste laut Medienberichten den Protest auflösen und nahm dabei 20 Menschen fest.
„Wir sind hier, um nach Hilfe zu rufen, wegen des Hungers. Wir haben kein Essen bekommen, kein Reis, Geld oder Lebensmittel. Wir haben keine Arbeit. An wen sollen wir uns wenden?“, erklärte Jocy Lopez, 47, die den Protest anführte, bevor sie verhaftet wurde.
„Erschießt sie“
Um eben solchen Protesten in Zeiten der Ausgangssperre vorzubeugen, erklärte Duterte in seiner Ansprache nun, wozu er das Militär und die Polizei aufgefordert hatte.
„Lasst das eine Warnung sein an alle. Folgt der Regierung in dieser Zeit, weil es wirklich sehr ernst ist.
Bedroht nicht die Ärzte, das medizinische Personal … das ist ein ernstes Verbrechen. Meine Anweisung an das Militär und die Polizei ist, sollte irgendwer für Unruhe sorgen, und ihr Leben ist in Gefahr: Erschießt sie!“
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat umgehend eine sofortige Revision der Worte des philippinischen Präsidenten gefordert.
Sonst würden wohlmögliche unzählige Menschen auf offener Straße erschossen werden.
In seiner Ansprache verdeutlichte Duterte allerdings:
„Versucht nicht die Regierung einzuschüchtern. Fordert die Regierung nicht heraus. Ihr werdet verlieren.
Auf den Philippinen sind aktuell knapp 2.500 Corona-Fälle registriert. Mindestens 96 Menschen sein bisher an COVID-19 verstorben.
Egal, wie wichtig das Einhalten von Ausgangseinschränkungen ist. Menschen mit dem Tod zu drohen, wird die Situation alles andere als verbessern.
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