Würzburg/Bayern: Menschen, die sich an Kindern sexuell auslassen, und den Missbrauch dann auch noch für andere auf Fotos und Videos festhalten, schockieren mit ihren Taten nicht nur diejenigen, die dachten, dass sie die Menschen gut kennen würden.
Werden solche Kinderporno-Ringe aufgedeckt, müssen sich die zuständigen Ermittler die Inhalte ansehen, um das Ausmaß und die Opfer einschätzen und identifizieren zu können.
Muss man sich mit 23 000 kinderpornografischen Fotos und Videos von einem Würzburger Logopäden auseinandersetzen, kann man sich nur im Ansatz vorstellen, wie sehr dies einen seelisch belastet.
Der zuständige Sacharbeiter der Kriminalpolizei im Fall des 38-jährigen Logopäden, der gerade vor dem Landgericht Würzburg verhandelt wird, ist sogar seelisch erkrankt deswegen.
Logopäde missbrauchte kleine Jungen
Es ist ein Fall, der so grausam ist, dass die Ermittler seelisch erkranken. Zehn Jahre lang soll ein heute 38-jähriger Logopäde in einer Würzburger Kindertagesstätte sein Unwesen getrieben und sich dabei nicht nur sexuell an kleinen Jungen vergangen, sondern mit Aufnahmen der Taten Geld verdient.
23 000 Fotos und Videos wurde bisher gefunden. Darauf vergeht sich der Logopäde teilweise gar an kleinen zweijährigen Jungen.
Nachdem der Mann im vergangenen Jahr nach einer großangelegten Ermittlung festgenommen wurde, verhandelt das Landgericht Würzburg nun seinen Fall.
Der Logopäde gab bereits ein umfassendes Geständnis. In den letzten zehn Jahren soll er sieben verschiedene Kinder 66 Mal missbraucht haben. Laut Gutachter ist er pädophil und homosexuell.
Gegenüber Bild meldet sich ein Vater zu Wort, dessen Sohn in Behandlung bei dem Logopäden war. Ob auch er Opfer wurde, weiß der Vater zwar nicht, kennt aber die Ausmaße der Taten.
„Man stelle sich den schlimmsten Porno vor, den man im Internet finden kann. Genau das hat er mit den Kindern gemacht und damit Geld verdient.“
Ermittler wegen Fotos & Videos seelisch erkrankt
Eine Aussage beunruhigt die Eltern und Ermittler insbesondere. Der Logopäde erklärte gegenüber der Staatsanwaltschaft:
„Die Kamera lief nicht immer.“
Um sich selbst, neben der sexuellen Befriedigung durch den Missbrauch der kleinen Jungen, auch noch zu bereichern, war der Logopäde wohl Teil eines Kinderporno-Rings und verkaufte Fotos und Videos im Darknet.
Meist soll er Anweisungen von anderen Menschen darüber erhalten und dann fotografiert oder gefilmt haben. Teilweise klebte er den Kindern Zettel auf den Bauch.
Der Seelsorger der Kriminalpolizei, der die 23 000 Aufnahmen auswerten musste, ist daran seelisch erkrankt und ist in Behandlung, um die Materialien zu verarbeiten.
Am 21. März wurde der Logopäde 2019 verhaftet, nachdem er durch ein Ermittlungsverfahren in Cloppenburg ausfindig gemacht wurde.
Verdeckte Ermittler konnten durch Chats mit dem Mann gar einen internationalen Kinderporno-Ring ausheben. Weltweit sind mit dem Logopäden 43 Männer angeklagt.
„Er hat sich gezielt Opfer ausgesucht, die nicht sprechen können, die nicht als Zeugen vernommen werden können.“
Am 30. April soll ein Urteil folgen. Dem Mann drohen 15 Jahre Gefängnis und eine anschließende Sicherungsverwahrung.