Werl/Nordrhein-Westfalen: Normalerweise kennen wir Geschichten von Gefängnis-Ausbrechern nur aus dem Fernsehen oder spannenden Büchern.
Nur selten schaffen es auch in Wirklichkeit Kriminelle, aus den Justizvollzugsanstalten in Deutschland zu fliehen.
Die JVA Werl hat allerdings eben solch eine Flucht miterlebt. Ein 33-jähriger Mann aus Bielefeld flüchtete aus dem Gefängnis in NRW und setzt sich ins Ausland ab.
Dort ereilte ihn aber ein ähnliches Schicksal und er fand sich wieder im Gefängnis wieder. Dort fiel ihm nun auf, dass es in der deutschen JVA wohl doch angenehmer ist als in Serbien. Der Gefängnis-Ausbrecher will zurück nach Deutschland.
Gefängnis-Ausbrecher will zurück in deutsche JVA
Der heute 33 Jahre alte deutsch-serbische Mann aus Bielefeld war Insasse in der Sicherungsverwahrung der JVA Werl.
Dort gelang dem Mann die Flucht zurück in sein zweites Heimatland Serbien. Doch was ihn dort erwarten sollte, war bestimmt so nicht in seinen Planungen vorgesehen.
Die Behörden in Serbien stellten den Mann und steckten ihn in ein serbisches Gefängnis.
Sechs Monate Gefängnisstrafe wurden dem Mann dort auferlegt, weil er keine Papiere bei sich hatte. Doch im harten serbischen Knast herrscht wohl ein anderes Klima als in der deutschen JVA.
Sein Anwalt erklärte nun gegenüber der BILD:
„Ich habe beantragt, dass seine Sicherungsverwahrung weiter in Deutschland vollstreckt wird.“
Bleibt in serbischem Gefängnis
Die Staatsanwaltschaft Bielefeld sieht allerdings Probleme bei einer Zurückverlegung nach Deutschland.
Sie wandte sich nun an die serbischen Behörden, um dort zu veranlassen, dass der 33-jährige Ausbrecher in einem serbischen Gefängnis bleiben soll.
„Aus Ermangelung an Erfolgsaussichten, denn Serbien liefert keine Landsleute aus“, war die Begründung von Staatsanwaltschaftssprecher Moritz Kutkuhn.
Demnach soll Serbien die Strafvollstreckung übernehmen. Auch dort gibt es Methoden, die einer Sicherungsverwahrung aus Deutschland ähneln.
Bisher wurde die Anfrage noch nicht von den serbischen Behörden beantwortet.
2014 wurde der Kriminelle festgenommen, nachdem er einen Mann neidergeschossen hatte, weil er ihn nicht gegrüßt hatte. Das Opfer überlebte glücklicherweise.
Der Gefängnis-Ausbrecher gilt als Gefahr für die Allgemeinheit und er wurde als psychisch krank diagnostiziert und daher in die Sicherungsverwahrung gebacht.
Er war im März 2019 flüchtig geworden, als er bei einer Ausführung mit zwei Vollzugsbeamten aus dem Badezimmerfenster seines Elternhauses sprang.
Die einst so erfolgreiche Flucht hat nun eine echte Wendung genommen.
Sollten die deutschen Behörden ihn zurück in ein deutsches Gefängnis holen? Lass uns deine Meinung in den Kommentaren unter dem Facebook-Beitrag wissen.