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Neue Forschungserkenntnisse: Es ist nie zu spät, um mit dem Rauchen aufzuhören – Lunge kann sich regenerieren

In Deutschland greifen laut Epidemiologischer Suchtsurvey ungefähr 12 Millionen Menschen regelmäßig zur Zigarette, was ein Drittel aller Erwachsenen ausmacht.

Die Raucherquote bei Männern liegt bei 26 Prozent, bei Frauen macht sie 20 Prozent aus.

Viele Menschen fangen schon im frühen Alter an zu rauchen und je älter sie werden, desto mehr verfestigt sich der Gedanke, dass es sich gar nicht mehr lohnen würde, mit dem Rauchen aufzuhören.

Doch laut neusten Studien ist dieser Gedankengang ein Trugschluss, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtete.

Lugengewebe kann sich regenerieren

Demnach stoppen Menschen, die mit dem Rauchen aufhören, nicht nur die weitere Schädigung von Lungenzellen, sie geben dem eigenen Körper sogar die Möglichkeit, Lungengewebe zu regenerieren.

Das fand eine Forschergruppe um Peter Campbell vom Wellcome Sanger Institute in Hinxton, Großbritannien, bei einer Untersuchung von Lungenzellen fest.

Von Cancer Research UK wird Campbell mit folgenden Worten zitiert:

„Menschen, die 30, 40 oder mehr Jahre stark geraucht haben, sagen mir oft, dass es zu spät ist, mnit dem Rauchen aufzuhören – der Schaden ist bereits angerichtet.

Das Aufregende an unserer Studie ist, dass sie zeigt, dass es nie zu spät ist, aufzuhören.“

Der Wissenschaftler und sein Team führten dafür Untersuchungen an Zellen aus den Luftwegen der Lungen von drei Kindern, vier Nichtrauchern, sechs ehemaligen Rauchern und drei Rauchern durch.

Mutation der Zellen schuld

Dabei nahmen die Forscher das Erbgut von 632 Zellkolonien unter die Lupe und prüften auf die Häufigkeit von Mutationen, also Erbgutveränderungen.

Eine Mutation, die in den Zellen vonstatten geht, ist auf das Alter des Patienten zurückzuführen. Die Wissenschaftler errechneten daraus, dass durchschnittlich 22 Mutationen pro Zelle in jedem Lebensjahr hinzukommen.

Bei ehemaligen Rauchern stieg dieser Wert auf schätzungsweise 2.330 Mutationen und 5.300 Mutationen bei Rauchern.

Ist eine Zelle mit Mutationen belastet, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass Veränderungen etwa zu einer Umwandlung in eine Krebszelle führen.

Trotz der hohen Mutationsanzahl konnten die Forscher auch bei Rauchern einzelne Zellen finden, die im Verhältnis wenige Veränderungen aufwiesen.

Bei ehemaligen Rauchern lag der Anteil sogar bei 20 bis 40 Prozent aller Zellen.

Häufigste Krebsart

Diese Zellen besaßen sogenannte lange Telomere (Endstücke) an den Chromosomen, die sich bei jeder Zellteilung verkürzen. Aufgrund dessen stellten die Forscher die Vermutung auf, dass sich diese Zellen bislang nicht oft geteilt haben und möglicherweise aus „schlafenden“ Stammzellen hervorgegangen sein könnten.

In Deutschland und vielen weiteren Industrieländern gehört Lungenkrebs zu den häufigsten Krebsarten und als wichtigster Risikofaktor gilt das Rauchen.

Laut früheren Studien sind bis zu 90 Prozent der Lungenkrebsfälle auf Tabakrauch zurückzuführen.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum gibt an, dass Tabakrauch mehr als 90 Stoffe, die mit hoher Wahrscheinlichkeit krebserregend ist, enthält.

Es ist also niemals zu spät, um mit dem Rauchen aufzuhören und die Lunge kann sich in jedem Alter zu einem gewissen Anteil regenerieren.

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