Berlin/Deutschland: Der deutsche Lebensmitteleinzelhandel ist in der Hand von den vier Supermarktketten Lidl, Aldi, Edeka und Rewe.
85 Prozent des Marktes werden von diesen vier Unternehmen gehalten. Und auch die Preise werden demnach vor allem von diesen Supermärkten geregelt.
Wer in Deutschland Fleisch oder Wurst essen möchte, der kann das schon auf sehr günstigen Wegen genießen.
Die Preise für Lebensmittel sind selbst dem Verbraucherschutz und vor allem Umweltschützern und Bauernverbänden deutlich zu niedrig.
Und genau dies soll nun geändert werden. Die deutsche Regierung rund um Angela Merkel (CDU) trifft sich heute mit den großen Supermarktketten Aldi, Edeka, Lidl und Rewe.
Lebensmittel sollen teurer werden
Gegenüber der Bild am Sonntag erklärte Robert Habeck, Chef der Grünen:
„Dieses Preisdumping im Supermarkt macht mich wütend. Das muss die Bundesregierung untersagen.“
Um genau dies nun zu verändern, treffen sich Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) und Bundeskanzlerin Merkel im Kanzleramt mit den große Supermarktketten.
Das Thema: „Fragen der fairen Ausgestaltung der Wertschöpfungskette für landwirtschaftliche Erzeugnisse.“
Vor allem soll es darum gehen, dass die aktuellen Niedrigpreise auf tierisch produzierte Lebensmittel dazu führen, dass Bauern und Zwischenhändler Schwierigkeiten haben, zu überleben.
Tier- und Umweltschutz nicht zu gewährleisten
Die Produzenten, die neben den sinkenden Einnahmen, auch noch auf den Tier- und Umweltschutz achten müssen, sehen dies in Gefahr.
Es wird immer schwerer die benötigten Bedingungen zu gewährleisten, wenn die Preise weiter so niedrig sind.
„Hähnchenschenkel für 20 Cent pro 100 Gramm, das ist unanständig“, erklärte Agrarministerin Julia Klöckner (CDU).
Gerade die marktbeherrschende Stellung der vier große Supermarkt ketten soll dafür sorgen, dass diese die Preise immer einvernehmlich weiter drücken könnten.
Der übergeordnete Einzelhandelsverband HDE erklärt allerdings, dass die Aufregung unbegründet sei.
„Lebensmittel werden bei uns nicht verschleudert.“
Der Verband beruht sich dabei außerdem auf die Ausgangslage in der EU. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland aktuell bereits über dem Durchschnitt bei den Lebensmittel-Preisen.
Es bleibt abzuwarten, welche Ergebnisse aus dem aktuellen Gespräch zwischen der Merkel-Regierung und Aldi, Lidl und Co. herausspringen.
Sollten Lebensmittel teurer werden, damit Bauern wieder mehr Möglichkeiten haben, artgerecht und umweltbewusst zu arbeiten?
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