Menschen kommen aus den unterschiedlichsten Gründen in die Situation, dass sie arbeitslos werden und den Gang zum Arbeitsamt auf sich nehmen müssen.
Für die einen kommt ein solcher Besuch einer mittleren Katastrophe gleich, für andere ist es unumgänglich und gehört nun einmal dazu, um bei der Suche nach einem neuen Job nicht in finanzielle Schieflage zu kommen.
Beim Jobcenter hat man darüber hinaus als Arbeitsloser auch die Möglichkeit, Weiterbildungsmaßnahmen in Anspruch zu nehmen, die vom Staat bezahlt werden.
Doch laut eines internen Papiers der Bundesagentur für Arbeit, über das der Focus berichtete, fließt das Geld, das dafür vorgesehen ist, nicht immer dorthin.
Geld in die Verwaltung der Jobcenter
Das Papier, das dem digitalen Wirtschaftsmagazin Business Insider vorliegt, sagt aus, dass in den letzten sechs Jahren etwa 2,6 Milliarden Euro aus dem Budget für Langzeitarbeitslose in die Verwaltung des Jobcenters geflossen worden sein.
Zwar war die Summe, die im Jahr 2019 verschoben wurde, nur etwa halb so hoch wie in den Vorjahren, dabei muss aber bedacht werden, dass das Verwaltungsbudget von der Bundesregierung im vergangenen Jahr um 545 Millionen Euro auf 5,5 Milliarden Euro angehoben wurde.
Laut des Papiers war das aber anscheinend nicht genug.
Wäre es nicht zu dieser Anhebung gekommen, wäre es im Jahr 2019 zu einer Rekordsumme beim Verschieben gekommen.
In der Öffentlichkeit und Politik steht die Bundesagentur für Arbeit des Öfteren in der Kritik, weil ihr unterstellt wird, sie würde den Arbeitslosen durch die vorgenommenen Maßnahmen etwas wegnehmen.
Vor dem Gesetz sind solche Verschiebungen allerdings legal.
Die Töpfe für Eingliederungsmaßnahmen und für die Personalausgaben sind gegenseitig deckungsgleich.
Dadurch sollen die Jobcenter auf die örtlichen Arbeitsmarktbedingungen reagieren und entscheiden können, ob der Etat eher für Aus- und Weiterbildungen oder eine intensivere Betreuung eingesetzt werden soll.
Als Folge tritt eine unterschiedliche Belastung der jeweiligen Geldtöpfe ein.
Jobcenter entscheiden sich in der Regel für eine intensivere Betreuung, die höhere Personalkosten verursachen, die wiederum ausgeglichen werden müssen.
Durch die Flüchtlingskrise in Deutschland stiegen die Verwaltungskosten aufgrund eines höheren Stellenbedarfs an und dementsprechend höher waren die Ausgaben.
Zwar ist das Vorgehen der Jobcenter legal, allerdings bleibt für viele Arbeitslose, die alles dafür tun, wieder in den Arbeitsmarkt zu gelangen, ein fader Beigeschmack.
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