Ehepaar wollte nach 60 Ehejahren gemeinsam sterben, trank Giftcocktail – Frau überlebt und wird wegen Mordes angeklagt

Lebt man fast sein gesamtes Leben mit einem und demselben Menschen zusammen, hat man gezwungenermaßen einige Höhen und Tiefen durchgemacht.

Ob Kinder gemeinsam großgezogen oder den Verlust eines geliebten Menschen durchgemacht, in solchen Zeiten ist es wichtig, eine Schulter zum Anlehnen und Trauern zu haben.

Diese hatten auch Mavis und Dennis Eccleston aus Großbritannien, einem Paar, das stolze 60 Jahre zusammen war, wie der Focus berichtete.

Doch dieses gemeinsame Leben sollte ein jähes Ende nehmen. Dennis hatte nämlich Darmkrebs im Endstadium und wollte nicht mehr leben, wie es in einem Facebook-Post seiner Tochter Joy Munns zu lesen war.

Für Mavis schien das Leben ohne ihren Mann auch nicht mehr lebenswert zu sein, weswegen sie mit folgenden Worten auf den Plan ihres Lebenspartners reagierte:

„Wenn du gehst, gehe ich auch.“

Giftcocktail aus Medikamenten

Sie entschlossen sich, einen Giftcocktail aus Medikamenten zu trinken, damit sie gemeinsam aus dieser Welt scheiden konnten. Sie nahmen ihn ein, legten sich ins Bett und warteten auf den Tod.

Doch genau in dem Moment kamen ihre Tochter und Enkeltochter herein und riefen sofort Hilfe. Mavis und Dennis wurden daraufhin in ein Krankenhaus gebracht, auch wenn sie das vielleicht gar nicht gewollt haben.

Vor Ort konnten die Ärzte nämlich nichts mehr für Dennis tun, doch sie retteten das Leben der Mutter.

In einem emotionalen Facebook-Post beschreibt die gemeinsame Tochter diesen dramatischen Vorfall ihrer Eltern und stellte noch ein Foto der beiden online, 20 Minuten bevor der Vater endgültig starb.

https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10217578214060652&set=a.2588033693584&type=3

Als wäre es nicht schon schlimm genug gewesen, den eigenen Ehemann alleine gehen zu lassen, obwohl man gemeinsam diese Welt verlassen wollte, gab es am nächsten Tag einen weiteren Schock für die Familie und insbesondere Mavis.

Die trauernde Frau wurde nämlich von der Polizei festgenommen und auf der Wache in einer Zelle 30 Stunden lang festgehalten. Der Grund: Sie hatte ihren Ehemann ermordet.

Sie musste sich sogar vor einem britischen Gericht und in einem dreiwöchigen Prozess dafür verantworten, dass sie ihrem schwerkranken Mann den Drogencocktail verabreicht hatte.

Zwar erklärten die Richter Mavis für nicht schuldig, der Prozess hat aber tiefe seelische Narben hinterlassen.

Gesetz muss geändert werden

Diesen Schmerz und die gesamte Geschichte veröffentlichten ihre Kinder auf Facebook.

In dem entsprechenden Post schreibt die Tochter:

„Eigentlich war das nie für die Augen der Öffentlichkeit bestimmt.

Doch wir haben uns entschieden, das mit euch zu teilen, um darauf aufmerksam zu machen, was das Gesetz für Angehörige bedeutet.“

Ihrer Meinung nach müsse das Gesetz zum assistierten Selbstmord, zur Beihilfe zum Selbstmord, geändert werden, denn bisher sei das in Großbritannien verboten.

„Als Erwachsene sollten wir aber die Möglichkeit haben, selbst zu entscheiden. Wir müssen uns bewusst machen, was es heißt, Geliebte jede Tag unter Schmerzen leiden zu sehen. Sieht unsere 80-jährige Mutter aus wie eine Mörderin?“

Weiter berichtete die Tochter, dass es ihrer Mutter wieder gut gehe, doch ihr Vater wäre wohl am Boden zerstört, wenn er wüsste, was Mavis für ihren Dennis durchmachen musste.

„Helft uns, dass dieser Post die Menschen erreicht, die das veraltete Gesetz ändern können.“

An diesem Vorfall sieht man einmal mehr, zu was die Liebe einen Menschen bewegt und sogar dafür führt, dass man ohne seine bessere Hälfte nicht mehr auf dieser Welt sein möchte.

Wir sind mit unseren Gedanken und Gebeten beim verstorbenen Vater und seiner Familie.

Teile diesen Artikel, wenn du auch der Meinung bist, dass leidende Menschen nicht mit aller Macht am Leben gehalten werden sollen, sobald sie bereit sind, von dieser Welt zu gehen.