Tirol/Österreich: Der Drang sein eigenes Kind oder Enkelkind zu beschützen ist für Eltern und Großeltern vollkommen normal und verständlich.
Trotzdem kann dieser Beschützerinstinkt in manchen Fällen zu vehement ausgelebt werden.
Genau so etwas musste ein Kindergärtner im österreichischen Tirol miterleben.
Die Selbstjustiz endet blutig und mit einem Krankenhausbesuch für den Erzieher.
Oma und Mutter schlagen zu
Wie die Kronen Zeitung berichtet, haben eine Mutter und Oma eines 3-jährigen Kindergartenkinds den ehemaligen Kindergärtner des Jungen zusammengeschlagen.
Der Vorfall ereignete sich in einer Gemeinde im Innsbrucker-Land. Auslöser des ganzen soll ein Zwischenfall gewesen sein, weswegen die beiden besorgten Frauen den 3-Jährigen aus dem Kindergarten abmelden wollten.
Am vergangenen Mittwoch, den 23.10., wollten die Frauen gegen 8 Uhr das Kind im Kidnergarten abmelden.
Da trafen sie auf den Kindergartenmitarbeiter, gegen den sie zuvor schwere Vorwürfe erhoben hatten.
Nach einem Gespräch wurden die Mutter und Oma immer aggressiver und attackierten den Mann körperlich.
Da sich der Mann nicht wehrte, dauerte es, bis eine Lehrerin den Vorfall sah und einschritt. Sie konnte die zwei Frauen beruhigen.
Mit einer blutenden Kopfverletzung kam der Mann in ein Krankenhaus.
Soll 3-Jährigen mit Spritze gestochen haben
Bereits am vorrangegangene Montag soll die Mutter Anzeige gegen den attackierten Mann erstattet haben.
Da sowohl Mutter als auch Sohn nur gebrochen Deutsch sprechen, musste ein Dolmetscher der Befragung beisitzen.
Dort gab der Junge an, dass der Mann ihm zweimal mit einer Spritze in das Gesäß gestochen hat.
Eine darauffolgende Untersuchung in einer Kinderklinik zeigte allerdings keine Verletzungen.
Das Landeskriminalamt kümmert sich um die Klärung des Falles.
Gemeinde reagiert
Zunächst wurde berichtet, dass das Kind aus dem Kindergarten geworfen wurde. Dies wurde allerdings von dem Bürgermeister klargestellt.
Der Dreijährige ist noch nicht kindergartenpflichtig und wurde nicht hinausgeworfen, sondern von der Mutter selbst abgemeldet.
Sie wird den Kindergarten wohl auch nicht mehr von Innen sehen.
„Wir haben nach der körperlichen Attacke ein Betretungsverbot für den Kindergarten gegen die Frau ausgesprochen“, sagte der Bürgermeister der Gemeinde.
Für den betroffenen Kindergartenmitarbeiter ist aktuell kein Dienst vorgesehen. Er wurde bis zur Aufklärung freigestellt.
„Wir haben diesen Schritt auch zu seinem eigenen Schutz gesetzt.“
Es muss klar geklärt werden, was die Wahrheit bei diesen Vorwürfen ist, um daraufhin dann Konsequenzen zu ziehen.
So oder so ist die Gewalt der Mutter und Großmutter nicht vertretbar.