Mienenbüttel/Niedersachsen: Mit den veröffentlichten Aufnahmen aus einem Tierversuchslabor bei Hamburg von den Tierschutzorganisationen SOKO Tierschutz und Cruelty Free International wurde der Aufschrei in Deutschland immens.
Tierversuche stehen plötzlich wieder im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. In Bayern kam nun heraus, dass der Freistaat seit 2015 nur drei Anträge auf Tierversuche ablehnte.
Die Reaktion seitens der Medien auf die Bilder und Videos aus dem Tierversuchslabor LPT war immens. Somit stieg auch der Druck auf die zuständigen Behörden immer weiter.
Nun soll es erste Konsequenzen geben, die vielen Tierschützern aber viel zu wenig sind.
Horror-Tierlabor bei Hamburg bekommt „strengere“ Kontrollen
Es sind Bilder, die man nur schwer wieder aus dem Kopf bekommt. Hunde und Katzen in blutverschmierten Käfigen oder bei schmerzhaften Behandlungen und Experimenten.
Affen, die an einer Kneifzange getragen und an der Wand festgekettet werden. Um sie herum Menschen, die mit völliger Gleichgültigkeit mit ihnen umgehen.
Wie die Hamburger Morgenpost nun berichtet, befassten sich die Behörden nun mit dem Labor LPT in Mienenbüttel.
„Der Landkreis Harburg wird die Tierversuchsanstalt LPT in Mienenbüttel künftig deutlich engmaschiger kontrollieren und umfangreiche Auflagen an das Labor stellen“, erklärte Katja Bendig, Pressestelle des Landkreises.
Wer da nun denkt, dass Untersuchungen und Kontrollen nun quasi im Monatstakt stattfinden sieht sich weit gefehlt. Sie werden „weit über das gesetzlich vorgeschrieben Maß stattfinden“.
Dies bedeutet nun allerdings weniger, als der Wortlaut es erst vermuten lassen mag. Versuche mit Affen werden einmal im Jahr geprüft. Hunde, Katzen und andere Tiere gar nur einmal in drei Jahren.
Veterinäramt bemängelt Zustand
Bei den jüngsten Kontrollen, die durch die Veröffentlichungen provoziert wurden, entdeckte das Veterinäramt ebenfalls die Mängel.
Die Affen wurden zwar aus den zu kleinen Käfigen geholt und in größere verfrachtet, gelöst sind die Probleme damit allerdings nicht.
Mittlerweile wurde deswegen gar die Staatsanwaltschaft in den Fall einbezogen.
„Aufgrund der festgestellten Mängel bei der Haltung von Affen und Hunden hat der Landkreis Harburg Strafanzeige gegen die Betreiber der LPT gestellt“, teilt Katja Bendig mit.
Die zuständige Genehmigungsbehörde LAVES hat bereits alle neuen Versuchsreihen vorerst auf Eis gelegt.
Im folgenden Video sind die Horror-Aufnahmen aus dem Tierversuchslabor zu sehen. ACHTUNG: sensibles Material folgt!
Sind die aktuellen Maßnahmen gegen das Labor ausriechend?
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