Tierheime sind Einrichtungen, die egal welches Schicksal ein Tier durchleben musste, jedem so gut es geht geholfen wird. Alles natürlich mit der Hoffnung, am Ende ein neues liebevolles Zuhause für die Tiere zu finden.
Doch wie geht es Mitarbeitern der Einrichtungen, wenn sie Tiere aus schrecklichen Situationen befreien, sie sich um die Gesundheit der Tiere kümmern und diese dann schlussendlich doch wieder in den alten Horror zurückgeben müssen.
Dies wäre beinahe das Schicksal der jungen Hündin Annelie gewesen. Doch nun kommt es wohl doch noch zu einem guten Ende.
Hamburg/Deutschland: Alles begann damit, dass ein Passant mitbekam, wie ein Mann einen kleinen Welpen, mit dem er auf der Straße unterwegs war, durch die Luft getreten hatte.
Der Zeuge rief die Polizei welche den kleinen Welpen anschließend beschlagnahmten. Wie das Tierheim Hamburg, in dessen Obhut die kleine Hündin daraufhin kam, erklärt, soll der ehemalige Besitzer bei der Beschlagnahmung aggressiv geworden sein.
Tritte, Schläge, Ohren abgeschnitten
All dies geschah im Januar diesen Jahres. Dort stellten Tierärzte fest, dass die kleine Mischlingshündin, die Annelie getauft wurde, nicht nur geschlagen und getreten wurde. Annelie wurden gerade fünf Tage vor der Beschlagnahmung die beiden Ohren fast bis an den Kopf abgeschnitten.
Im Bericht heißt es, dass „die Wundränder offen, hochgradig entzündet und wulstig waren. Zudem wurden die Wunden nur dilettantisch genäht/geklammert und eiterten bereits.“
Annelie ist ein Mischling, in dem eine Hälfte ein American Staffordshire Terrier steckt. Bei solchen Rassen kommt es vor, dass sie kupiert werden. Dies heißt, dass die Ohren in eine bestimmte Form geschnitten werden.
Dies wurde bei Annelie wohl von einem Laien durchgeführt, was zur Folge hatte, dass ihre Wunde in einem selch schlimmen Zustand war.
Da das Kupieren bzw. Verstümmeln nur wenige Tage her war, als Annelie in die Obhut des Tierheims kam, ist davon auszugehen, dass der ehemalige Besitzer entweder selbst Hand anlegte oder die Qual veranlasste.
Jetzt gibt es ein Happy End für Hündin Annelie
Der Halter verstrickte sich bei der Ermittlung daraufhin immer wieder in Widersprüche. Doch dann folgte der Schock für die Pfleger von Annelie und dem Tierheim:
Das Veterinäramt im Hamburger Bezirk Nord entschied, dass die kleine Hündin zurück zu ihrem Besitzer gegeben werden soll.
Dies konnte das Tierheim unter keinen Umständen zulassen und blieb hartnäckig. Mit immer neuen Ermittlungen und Befunden konnten sie Belege liefern, dass es nicht passieren darf.
Dies führte zu einem Umdenken beim Amt. Es wurde neu ermittelt und vorerst blieb Annelie im Tierheim.
Nun gibt es endlich die Entwarnung.
Wir haben für Annelie gekämpft – sie sollte nicht zu den Menschen zurückkehren, die ihr Leid angetan haben. Nach langem…
Posted by Hamburger Tierschutzverein von 1841 e. V. on Tuesday, October 1, 2019
Nach über einem halben Jahr Bangen und warten ist es offiziell: Annelie muss nicht zurück zu ihrem Horror-Halter. Die Hündin darf im Tierheim bleiben, bis dieses ein neues liebevolles Zuhause für sie gefunden hat.
Ein Wehrmutstropfen bleibt: Der ehemalige Besitzer der misshandelten Hündin soll noch mindestens einen weiteren Hund besitzen.
Dort sind den Behörden ohne Beweise allerdings die Hände gebunden.
Wer die kleine Annelie aufnehmen möchte und ihr ein artgerechtes und liebevolles Zuhause bieten kann, ist herzlich eingeladen, sich im Tierheim zu melden.
Alle weiteren Infos gibt es beim Tierheim Süderstraße in Hamburg.
Wir drücken die Daumen, dass Annelie schnell ein liebevolles neues Zuhause findet und endlich das Leben bekommt, welches sie verdient.
Ein großer Dank gilt den Mitarbeitern des Tierheims, welche sich so enorm für die kleine Fellnase eingesetzt haben.