Anfang Juli berichteten wir bereits über die Recherche von Tierschützern, die einen Tierschutzskandal in einem großen Milchviehbetrieb im Allgäu aufdeckten.
Kranke Tiere wurden weggesperrt und nicht versorgt. Schlachtvieh wurde so getötet, dass es nicht ohne Qualen sterben konnte.
Im Laufe der Ermittlungen wurde nun nicht nur aufgedeckt, dass mindestens drei Großbetriebe betroffen sind, sondern dass die zuständigen Behörden von den Verstößen seit Jahren wussten.
Allgäu/Bayern: Tierschützer der sogenannten „SOKO Tierschutz“ hatten Aufnahmen vom Juni 2019 veröffentlicht, die einen wahren Tierschutzskandal in Bayern auslösten.
Versteckte Filmaufnahmen aus einem Milchviehgroßbetrieb aus Bad Grönenbach im Allgäu zeigten, wie die Tiere in dem Betrieb gequält, misshandelt und vernachlässigt werden.
Der betroffenen Betrieb ist einer der größten Milchviehbetriebe in ganz Bayern. Auf Grund der belastenden Aufnahmen wurden drei Betriebe von Amtstierärzten und der Polizei kontrolliert bzw. durchsucht.
Behörden wussten seit Jahren von Verstößen
Ein echter Skandal kam ans Licht. Nicht nur, dass alle drei Betriebe nun unter Verdacht stehen, Tierschutzgesetze missachtet zu haben und die Staatsanwaltschaft gegen diese ermittelt. Die Ermittlungen ergaben nun bereits, dass die zuständigen Behörden seit Jahren von den Verfehlungen wussten.
Wie der Bayerische Rundfunk berichtet, hatten Amtstierärzte des Landratsamtes Unterallgäu schon seit Jahren Verfehlungen von einem Milchviehvertrieb gewusst, jedoch nicht eingegriffen!
Das Umweltministerium hat bekanntgegeben, dass in den letzten fünf Jahren über 30 tierschutzrechtliche Kontrollen in dem Betrieb durchgeführt wurden. Bei mehr als 20 Fällen wurden Verstöße festgestellt.
„Was mich wirklich am meisten schockiert hat, war, dass offensichtlich kranke Tiere, ohne Futter und Wasser liegen gelassen wurden – und man ihnen auch nicht den Gnadentod gewährt.“, sagte Florian von Brunn, SPD-Verbraucherschutzpolitiker.
Der Skandal trifft nicht nur die Milchviehbetriebe in der Region, sondern wird auch Tierärzten, die ungenügend gegen die Verstöße vorgingen einbeziehen.
Die bayerische Staatsregierung will daher auch 25 neue Tierärzte einstellen, um eine neue Überwachung von Großbetrieben zu organisieren.
Im folgenden Video sieht man die geheimen Aufnahmen der SOKO Tierschutz:
Es kann nicht geduldet werden, dass Kühe und andere Tiere, die in solchen Betrieben leben, gequält, geschlagen und vernachlässigt werden.
Diese Betriebe müssen, wenn sie schuldig sind, auch dementsprechend bestraft werden.
Gemeinsam für den Tierschutz!