Dass unter der Klimaerwärmung nicht nur wir Menschen, sondern auch besonders die Natur und Tiere leiden, sollte mittlerweile jedem klar sein.
Dazu gehören immer kleiner werdende Lebensräume, aussterbende Tiere und Pflanzen aber auch die Gletscher leiden insbesondere unter erhöhten Temperaturen. Sie fangen an zu schmelzen und das wiederum ist gefährlich für viele Flusssysteme auf dieser Welt, weil sie als Zulieferer dienen.
Deswegen ist es umso schlimmer, dass ein Gletscher auf Island so sehr unter der Erderwärmung litt, dass er in diesen Tagen als tot erklärt wurde.
Wer schon einmal das Naturschauspiel eines Gletschers mit eigenen Augen gesehen hat, der wird wissen, was die Natur dort Großartiges geleistet hat.
Gletscher sind aus der Hinsicht wichtig, da sie rund 70% des Süßwassers der Welt speichern und sind damit nach den Ozeanen die größten Wasserspeicher der Erde.
Darüber hinaus dienen sie auch als Wasserzulieferer für Flusssystem und haben dadurch einen wichtigen Einfluss auf das Weltklima.
Deswegen ist es überaus bedenklich, dass auf Island jetzt einer dieser Gletscher für tot erklärt wurde, wie der Spiegel berichtete.
Dabei handelt es sich um den 700 Jahre alten Gletscher Okjökull, der in den letzten 130 Jahren rund 35 Meter Eisdicke verlor und mit mittlerweile insgesamt nur noch 15 Metern zu leicht geworden ist, um sich vorwärtszuschieben.
2014 bereits Status aberkannt
Okjökull ist der erste Gletscher auf Island, dem dieser Status aberkannt wurde, weswegen am vergangenen Sonntag rund 100 Menschen zusammenkamen, die ihn in einer Art Abschiedszeremonie Lebewohl sagen wollten.
Unter diesen befand sich neben der Regierungschefin von Island, Katrin Jakobsdottir, auch die frühere Uno-Menschenrechtskommissarin Mary Robinson und zahlreiche isländische Forscher und Wissenschaftler der Rice University in den USA.
Um diesen traurigen historischen Moment festzuhalten wurde außerdem eine Tafel mit der Überschrift „Ein Brief an die Zukunft“ vor Ort angebracht.
Darauf ist zu lesen:
„In den nächsten 200 Jahren ist zu erwarten, dass alle unsere wichtigsten Gletscher den gleichen Weg gehen. Diese Gedenktafel dient dazu, anzuerkennen, dass wir wissen, was vor sich geht und was zu tun ist. Nur du wirst wissen, ob wir es auch wirklich getan haben.“
Zudem ist die im Mai gemessene CO2-Konzentration von 415 Teilen pro Million (ppm) vermerkt, die den höchsten jemals gemessenen Kohlendioxidgehalt in der Erdatmosphäre darstelle.
Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP sagte Julien Weiss, Aerodynamik-Professor an der Technischen Universität Berlin, dass dies eine spürbare Erfahrung sei, den Gletscher verschwinden zu sehen, den die Menschen verstehen würden.
Im alltäglichen Leben sei der Klimawandel sonst nicht zu erleben, weil er aus der Perspektive des Menschen sehr langsam entwickele, aus erdgeschichtlicher Sicht allerdings sehr schnell.
Der Okjökull war im Jahr 1890 noch etwa 16 Quadratkilometer groß, die Eisschicht mehr als 50 Meter dick. Wissenschaftler hatten ihm bereits im Jahr 2014 die Einstufung als Gletscher abgesprochen.
Dass diese besorgniserregende Entwicklung weitergeht, beweisen Forscher aus Zürich. Laut ihren neusten Schätzungen sollen schmelzende Gletscher jährlich rund 335 Milliarden Tonnen Eis verlieren.
Man kann nur hoffen, dass mehr Menschen auf Grundlage dieser Ereignisse aufwachen und Maßnahmen ergreifen, um den Klimawandel aufzuhalten bzw. abzuschwächen.
Denn wenn wir alle nur tatenlos zusehen, wird es nicht nur beim Gletscher Okjökull bleiben, der der Natur in Zukunft und damit uns nicht mehr helfen kann.
Teile diesen Artikel, um auf die Gefahren und die Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam zu machen.