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Wirtschaftsminister plant Reform in Deutschland: Post soll nicht mehr täglich geliefert werden – nur noch an 5 Tagen

Heutzutage gehört es für viele Menschen zum alltäglichen Leben, im Internet Lebensmittel, Klamotten oder sonstige andere Sachen zu bestellen.

Ebenfalls normal ist dann, dass es zeitnah mit der Post bis vor die eigene Haustüre geliefert wird und man sich im Prinzip nicht groß bewegen muss, ehe man seinen neuen Fernseher anschließen und benutzen kann.

Doch dass dabei für Postbotinnen und Postboten viel Arbeit anfällt und es unter Umständen dadurch auch zu Verspätungen kommen kann, wissen viele Menschen nicht bzw. sie wollen es nicht wahrhaben.

In Deutschland ist man es sogar gewohnt, auch am Samstag beliefert zu werden. Damit könnte aber wohl bald Schluss sein, Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) soll bereits eine Reform planen.

Mit nur wenigen Klicks zur neuen Lieblingshose und nach wenigen Werktagen ist sie auch schon als Paket verpackt zu Hause angekommen. Das Internet macht es möglich.

Gleiches gilt auch für Briefe. Diese werden genauso wie größere Verpackungen sogar am Samstag ausgeliefert und bedeutet für die Post einen extra Arbeitstag.

Während es für viele Arbeitnehmer normal ist, samstags auszuschlafen, heißt es für viele Postbeamtinnen und Postbeamten auch dann früh aufstehen.

Damit könnte aber bald Schluss sein, wie die Bild berichtete.

Demnach arbeitet Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) in Deutschland an einer Reform, wodurch nur noch an fünf Tagen Post ausgeliefert werden soll.

Laut EU-Recht wird eine Zustellung nur an fünf Tagen verlangt, wohingegen in Deutschland an sechs Tagen Post bekommen werden kann.

Wirtschaftsminister mit klaren Vorstellungen

Altmaier sagte dazu:

„Während das europäische recht im Rahmen des Universaldienstes eine Zustellung an fünf Tagen pro Woche verlangt, geht das nationale Recht mit sechs Zustelltagen darüber hinaus.“

Deswegen untersucht das Wirtschaftsministerium laut eigener Aussage, ob die Zustellung an sechs Tagen weiterhin erforderlich sei. Eine Ministeriums-Sprecherin ließ verlauten:

„Wir haben uns noch nicht festgelegt.“

Grund für solch eine Reform sind die angestiegenen Beschwerden über die Postdienstleister.

Durch eine Änderung des Postgesetzes soll es beispielsweise ein effektiveres Beschwerdeverfahren für Verbraucher geben, bei denen Briefe oder Pakete etwa nicht zugestellt wurden.

Außerdem soll es zu mehr Wettbewerb auf dem Briefmarkt kommen.

Geplant ist auch, dass die Bundesnetzagentur mehr Befugnisse erhalten soll, das heißt, die Deutsche Post soll bei Schlichtungsverfahren verbindlich teilnehmen und bei Verstößen gegen die Qualitätsvorgaben drohen Bußgelder.

Mehr Beschwerden

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Beschwerden beispielsweise wegen verspäteter Pakete, falsch zugestellter Briefe und Wartezeiten am Schalter auf rund 12.500 mehr als verdoppelt.

Gerade in Zeiten der Digitalisierung, wodurch die Masse an Briefen sinkt und sich die Kommunikation etwa über E-Mail weiter verbreitet.

Ein Post-Sprecher sagte:

„Nach 20 Jahren ist es sinnvoll, die bestehenden Regelungen zu überprüfen und an die veränderten Marktbedingungen und Kundenwünsche anzupassen.“

Unter den genannten Gesichtspunkten scheint eine Reform in Deutschland nicht abwegig zu sein.

Man darf gespannt sein, ob die Pläne in die Tat umgesetzt werden und inwiefern der Verbraucher als auch die Post davon profitieren.

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