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Berlin: Tausende Quallen sind zurzeit in Badeseen unterwegs – doch noch wird nicht gehandelt

Wer in diesen Tagen auf der Suche nach einer Erfrischung war, der wird entweder den Weg ins Freibad oder aber an einen Badesee gefunden haben.

Zwar sind diese Gegenden bei hohen Temperaturen offensichtlich gut besucht, doch der Vorteil des meist kalten Wassers überwiegt dann doch mehr als der Ärger über die große Menschenmasse.

Im kalten Nass kann es aber auch zu Begegnungen kommen, die man auf den ersten Blick nicht erwarten würde. Das mussten jetzt die Bewohner Berlins am eigenen Leib erfahren.

Quallen erwartet man in der Regel in großen Meeren oder an weit entfernten Stränden, die nicht sonderlich viel mit Deutschland gemein haben. Möchte man zunächst meinen.

In der deutschen Hauptstadt sieht es dagegen zurzeit genau so aus, wie die Welt berichtete.

Demnach sind in den Gewässern Berlins und Brandenburg aktuell unzählige Quallen unterwegs. Grund dafür ist der äußerst warme Juni, das zu einer wahren Massenentwicklung der Tiere führte.

Laut Derk Ehlert, Mitglied der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, hätten sich daher Tausende Medusen in den Badeseen niedergelassen. Dabei sind vor allem Gebiete an der Ober- und Unterhavel sowie Müggelsee und Tegeler See beliebte Ziele.

Andere Medien hatten auch von Badestellen in Berlin-Spandau berichtet, doch Ehlert merkte an, dass durch die gesunkenen Temperaturen die Entwicklung wieder zurückgehe.

Sollten Quallen so groß wie ein Zwei-Euro-Stück werden, benötigen sie dazu warmes Wasser, das wärmer als 25 Grad Celsius ist und sollte das alles gegeben sein, werden sie zu Medusen mit Schirm, die auch an der Wasseroberfläche zu sehen sind.

Sie ernähren sich größtenteils von Plankton und bevorzugen sauberes Wasser. Sollte man also auf eine Qualle treffen, müsse man sich laut Ehlert keine Sorgen machen, sie seien für den Menschen ungefährlich.

Während ihrer Lebensdauer von etwa sechs Wochen haben sie auch keinen Einfluss auf die Nahrungskette anderer Tiere, ließ der Experte wissen.

Die hier vorkommende Art heißt Craspedacusta sowerbii und ist in Mitteleuropa die einzige Süßwasserqualle. Experten vermuten, dass diese Quallen ursprünglich aus Asien hierher gebracht wurden und dass es aufgrund der Klimaerwärmung häufiger zu Medusenbildung kommen kann.

Eine Sprecherin des Ladesamts für Gesundheit und Soziales teilte mit, nachdem Mitarbeiter des Landeslabors zu Wochenbeginn in einer Spandauer Badestelle nach Quallen Ausschau gehalten hatten, dass sie ohne Erfolg blieben.

Sollte also jemand auf eine Qualle treffen, ist Ruhe behalten angesagt und nicht in Panik geraten. Sie sind für den Menschen ungefährlich.

Man darf gespannt sein, ob sie sich durch die Klimaerwärmung noch weiter vermehren.

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