Deutschland: Die gemeinnützige Organisation „Sea Watch“ setzt sich für die Rettung von Flüchtlingen ein, die mit überfüllten Schlauchbooten von Schleusern auf die mediterrane See gelassen werden.
Das Ziel – die friedlichen Küsten von Europa. „Sea Watch“ ist nicht unumstritten. Legt man alle Diskussionen über grundsätzliche Flüchtlingspolitik, -situation und -gründe beiseite, bricht die Organisation auch Gesetze.
Helfer und Kapitäne von Rettungsschiffen stehen vor Gericht, Länder, wie zuletzt Italien, sperren ihre gesamte Küste für Flüchtlinge. Und trotzdem siegt bei Ihnen der Sinn für Menschlichkeit.
Umstritten wird das Thema immer sein.
In Deutschland setzen nun über 50 Städte und Kommunen ein Zeichen und bilden das Bündnis „Städte Sichere Häfen“.
Das kommunale Bündnis „Städte Sichere Häfen“ von der Organisation „Sea Watch“ ist ein deutsches Bemerkbarmachen in der aktuellen europäischen Flüchtlingspolitik.
Seit knapp einer Woche liegt das Rettungsschiff „Sea Watch 3“ im Mittelmeer. An Board waren 53 Menschen, die von einem Schlauchboot der Schleuser aus dem Mittelmeer gerettet wurden. Die Menschen müssen allerdings nahezu komplett auf dem Schiff verweilen.
Während sich 60 deutsche Städte zu sicheren Städten erklären & Menschen willkommen heißen, die im Mittelmeer gerettet wurden, ist die #SeaWatch 3 vor Lampedusa angekommen & braucht einen nahen sicheren Hafen. Eine Botschaft von allen an Bord für Europa: #OpenHearts #OpenthePorts pic.twitter.com/qqL5IKzhdK
— Sea-Watch (@seawatchcrew) June 14, 2019
Italien hat ihre Grenzen und Gewässer vor weitere Flüchtlingsbooten geschlossen. Wie der Spiegel berichtet, hat Italiens Innenminister Matteo Salvini zehn Menschen die Erlaubnis erteilt, das Land zu betreten. Bei den Migranten handelte es sich um Kranke und Kinder mit ihren Familien.
60 „Sichere Häfen“ in Deutschland
Ruben Neugebauer, Sprecher von Sea Watch, sagte dazu: „Die Menschen sehen 24 Stunden am Tag nur Wasser, und es bewegt sich nichts, das ist psychisch extrem belastend, retraumatisierend. Deutschland ist gefragt.“
Und Deutschland antwortet auch.
Bereits vor zwölf Tagen gab die Organisation „Seebrücke“ eine Pressemitteilung raus, die bekanntgab, dass sich Städte und Kommunen der Bundesrepublik zu einem Bündnis zusammenschließen werden, welches Flüchtlinge gerne aufnehmen. Das Motto lautet: „Städte Sichere Häfen“.
https://twitter.com/WirtschaftDE/status/1139824133317906433
Mit dem Bündnis geben Kommunen eine Bereitschaftserklärung ab, dass sie Menschen aufnehmen wollen und dabei mehr als es ihre Pflicht wäre, sollte sich die Regierung dazu entschließen.
Der Bund entscheidet
Deutschland wartet aktuell noch auf eine europäische Lösung. Laut Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) wolle man abwarten, ob es zu einer möglichst breiten Beteilungn von EU-Mitgliedsstaaten kommt.
Dann würde die Europäische Kommission übernehmen.
Die „Sicheren Häfen“ haben mittlerweile bereits 60 Mitglieder in Deutschland. Mit Berlin, Düsseldorf, Hannover, Köln oder Rostock verteilen sich die teilnehmenden Kommunen in der gesamten Republik.
Die volle Liste mit allen aktuell teilnehmenden Städten und Kommunen findest du hier: https://seebruecke.org/startseite/sichere-haefen-in-deutschland/
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt.
Wichtig ist es trotzdem, ein internationales Zeichen zu setzen und seine Bereitschaft zu helfen klar zu zeigen.