Die 10-jährige Lilly-Jo Caldcott wurde von ihrer Familie schon immer als wahrer Sonnenstrahl beschrieben.
Das Mädchen liebte es, mit ihren Freunden zu spielen, die Natur zu erkunden und Zeit mit ihrer Familie zu verbringen.
Doch als Lilly plötzlich anfing, sich immer weiter zurückzuziehen und aufhörte zu essen, wusste ihre Mutter, dass etwas ernsthaft nicht mit ihr stimmte.
Die Mutter hatte bis dahin keine Ahnung, welcher Albtraum sich vor ihrem Auge abspielen sollte…
Eines Tages nahm Jess, die Mutter von Lilly, sie zur Seite und fragte, warum sie wieder nichts gegessen und warum sie sich so merklich verändert habe. Bald darauf stellte sich heraus, dass für Lilly die Schule die Hölle war. Sie wurde von mehreren Klassenkameraden sowohl belästigt als auch gemobbt.
Das Mobbing und der damit einhergehende psychische Stress riefen bei Lilly schlimme Dinge hervor.
Jess hatte daraufhin versucht, mit Lilly zu sprechen und sie zu ermuntern, all die Kommentare zu ignorieren. Die Familie ging sogar in ihre Schule und bat den Schulleiter um Hilfe, doch ohne Erfolg.
Statt einer Verbesserung wurde das Mobbing sogar schlimmer. Es wurde weiter über Lilly hergezogen, wodurch sie sich hilflos und zunehmend isoliert fühlte.
Durch all die Vorkommnisse wurde aus dem einst so fröhlichen und lebensfrohen Mädchen das genaue Gegenteil. Es ging sogar so weit, dass Lilly versuchte, sich das Leben zu nehmen.
Am Tag vor ihrem 10. Geburtstag benahm sich Lilly laut ihrer Mutter „komisch“. Sie weigerte sich wieder einmal zu essen und wollte noch weniger zur Schule als sonst.
Jess hatte natürlich wieder große Sorge um ihre emotional erschöpfte Tochter und fragte sofort, was genau los sei. Innerhalb von Sekunden erkannte die Mutter, dass Lilly mehrere „Tabletten“ geschluckt hatte, um ihrem Leben ein Ende zu setzen.
Das Mobbing hatte sie in den Tod getrieben, dem einzigen Ausweg, der für Lilly infrage kam, um dieser Hölle zu entfliehen.
Ihre Mutter brachte sie augenblicklich ins nächste Gesundheitszentrum und von da aus wurde Lilly sofort ins Krankenhaus gebracht.
„Ich dachte, meine Tochter würde sterben“, sagte Jess.
Zum Glück war es aber noch nicht zu spät und Lilly konnte von Ärzten behandelt werden, ehe sich ihr Zustand verschlechterte.
Gegenüber Worcester News erzählte Jess, dass jeder Tag für Lilly ein Kampf sei, besonders nach ihrem langen Krankenhausaufenthalt.
„Meine Tochter kämpft aufgrund des Mobbings um ihr Leben“, berichtete Jess.
Mittlerweile fühlt sich Lilly wieder stark genug, um über ihre schreckliche Vergangenheit zu reden und was sie genau in den Selbstmord getrieben hatte.
„Die anderen Kinder in der Schule starrten mich in der Umkleide an und nannten mich Fetti. Zu dem Zeitpunkt hatte ich nur zwei Pfannkuchen und ein Baguette gegessen und etwas getrunken. Mehr nicht“, sagte Lilly.
Doch das war nicht alles, was Lilly an Mobbing erlebte. Jess erzählte ausführlich, was ihre Tochter darüber hinaus noch erdulden musste:
„Die Kinder zogen an ihren Haaren, schubsten sie, schlugen sie und stießen ihren Kopf vor die Tür. Sie traten ihr auf den Fuß, damit er verletzt wurde – die Liste ist endlos… Ich bin nach wie vor schockiert, dass meine Tochter gemobbt, aber nichts dagegen unternommen wurde. Niemand schien, helfen zu wollen“, erklärte Jess.
Am Tag nach dem Selbstmordversuch von Lilly ging Jess zu dem Haus der schlimmsten Tyrannen und zeigte dort die Bilder ihrer Tochter aus dem Krankenhaus.
„Ich wollte ihnen die Wirkung der Worte ihrer Töchter zeigen, aber sie haben mich ausgelacht und beschimpft“, erzählte Jess.
In diesem Zusammenhang sagte sie auch, dass die Schule in keiner Weise eine Hilfe gewesen zu sein.
Trotz dieser Behauptungen ist Cath Crossley, verantwortliche Lehrerin an der Witton Middle School, der festen Überzeugung, dass die Schule alles getan habe, um gegen das Mobbing anzugehen.
„Wir sind auf das Mobbing aufmerksam gemacht worden und haben gemäß den Schulrichtlinien und -verfahren umgehend Maßnahmen ergriffen. Es wurden mehrere Treffen mit mir, dem stellvertretenden Rektor, unseren Vorstandsvorsitzenden und der betroffenen Familie organisiert. Sie hat darüber hinaus auch mit unserem Hilfspersonal zusammengearbeitet.“
Obwohl die Schule der Meinung ist, dass sie alles in ihrer Macht stehende gemacht zu haben, ist es trotzdem für die Schule als auch für die Lehrer und die Gesellschaft eine Schande, wenn ein 10-jähriges Mädchen versucht, sich wegen Mobbing das Leben zu nehmen.
Zum Glück konnten die Ärzte Lilly retten, doch in vielen anderen Fällen mussten Eltern ihre Kinder schon früh zu Grabe tragen. Kinder und Jugendliche, die unter Mobbing leiden, haben zweimal häufiger Selbstmordgedanken als andere Kinder. In vielen Fällen führt das zuerst zum Selbstmordversuch und daraus dann zu einem Selbstmord, schreibt SVT.
In Deutschland geben Zahlen auch Anlass zu Bedenken: Ungefähr 600 Kinder und Jugendliche sollen sich jedes Jahr als direkte Folge von Mobbing das Leben nehmen. Eine Zahl, die wir nicht akzeptieren dürfen.
Niemals sollte man ein Kind aufgrund von Mobbing zu Grabe tragen!
Teile bitte Lillys Geschichte, um mehr Aufmerksamkeit auf dieses Thema zu lenken und auf die Folgen von Mobbing aufmerksam zu machen.
Je mehr Menschen dadurch erreicht und zum Lesen motiviert werden und erfahren, wie schrecklich Mobbing ist, können wir hoffentlich in Zukunft Selbstmorde dieser Art vermeiden.