Foto: The Hill/ Twitter

China legalisiert Nutzung von Tiger- und Nashornprodukten – Tierschützer schlagen Alarm

Die chinesische Regierung hat in einer gestern veröffentlichten Richtlinie beschlossen, das 25 Jahre alte Verbot des Handels von Tiger- und Nashornprodukten zu lockern.

Tierschützer befürchten, dass die Entscheidung katastrophale Auswirkungen auf die bedrohten Tierarten haben könnte.

In China soll es zertifizierten Krankenhäusern von nun an gestattet werden, die Hörner von Nashörnern und Tigerknochen für die „medizinische Forschung oder zur Heilung“ zu verwenden, berichtet das Wall Street Journal.

Darüber hinaus gibt es noch weitere Ausnahmen, wie etwa im Bereich der Bildung oder des kulturellen Austauschs. Die Produkte müssen von Tieren stammen, die in Gefangenschaft aufgewachsen sind, nicht aber von Zootieren.

Die Lockerung des Verbotes begleitet die Anstrengungen des chinesischen Präsident Xi Jinping, die Medizinbranche seines Landes zu fördern. Jene ist in den vergangenen Jahren exorbitant gewachsen. Einen exakten Grund für die Entscheidung nannte die Regierung jedoch nicht.

Kritik von Tierschützern

Bei Tier- und Umweltschützern schrillten sofort die Alarmglocken, als die neue Regierungsrichtlinie verkündet wurde. Sie befürchten, dass die Entscheidung der Wilderei in die Hände spielen und den Schwarzmarkt ankurbeln wird.

Iris Ho von der Humane Society in Washington, D.C. erwartet, dass die Nachfrage nach den seltenen Tierprodukten in die Höhe schießen wird. Davon könnten auch Wilderer und illegale Händler profitieren. Bereits jetzt ist China laut Informationen der Elephant Action League der weltweit größte Markt für Nashorn, trotz des Verbots von 1993.

Experten zufolge gibt es in freier Wildbahn nur noch etwa 30.000 Nashörner und 3,900 Tiger, so das Wall Street Journal.

Fortschritt ist nicht immer linear, und er ist schon gar keine Selbstverständlichkeit. Tierschützer sehen in der Entscheidung der chinesischen Regierung einen katastrophalen Rückschritt ist, der ohnehin bereits gefährdete Tierarten noch näher zur Auslöschung bringen könnte.

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