Jeder Hundebesitzer hat seine eigene Auffassung von Disziplin. Manche Hunde können sich austoben, wie sie möchten, ohne je von ihren Herrchen und Frauchen in die Schranken gewiesen zu werden. Andere dagegen müssen sich in einem etwas strengeren Haushalt zurechtfinden.
Was dem sechs Wochen alten Terrier-Welpen Tuffy passiert ist, hat mit Strafe und Disziplin aber rein gar nichts zu tun – er wurde schlicht und ergreifend gefoltert und gequält.
Als Tuffys Herrchen ihn 2015 dabei erwischte, wie er auf seinem Handy herumkaute, fügte er dem Vierbeiner unermessliches Leid zu, wie die Tierschutzorganisation Animals Asia berichtet.
Warnung: Die folgenden Bilder sind schockierend und könnten für manche Leser nicht geeignet sein.
Laut Animals Asia schüttete das Monster kochendes Wasser über Tuffys Körper. Dann warf er das Hündchen aus dem vierten Stock seiner Wohnung in Chengdu in China.
Dass Tuffy die Verbrennungen und seinen Sturz überleben konnte, grenzt an ein Wunder. Der Welpe kämpfte mit aller Kraft ums Überleben – und Momente nach seinem Aufprall auf dem harten Asphalt lernte er seinen Schutzengel kennen.
Mehr tot als lebendig
Eine 30-jährige Frau namens Yan Yingying fand Tuffy an der Grenze zwischen Leben und Tod und wusste, dass sie sofort handeln musste. Sie brachte ihn in die nächstgelegene Klinik, die etwa eine Stunde entfernt war.
Emily Drayton, Tierärztin bei Animal Asia, erinnert sich an ihre erste Begegnung mit Tuffy, als wäre es gestern gewesen.
„Ich war schockiert und bis ins Mark angewidert. Ich konnte die Tränen nicht zurückhalten, es war zwecklos. Noch nie hatte ich ein Tier in so großen Schmerzen gesehen,“ meinte sie.
Sind bei Verbrennungen mehr als 50% des Körpers eines Tieres betroffen, ist die Lebenserwartung sehr gering. Bei Tuffy waren es ganze 60%. Er benötigte rund um die Uhr Pflege und Aufmerksamkeit und konnte anfangs beim Schlafen nicht einmal die Augen schließen.
Das Ausmaß seiner Schmerzen lässt sich kaum in Worte fassen. Doch er hatte ein unglaubliches Team, das sich in den Monaten, die seine Genesung in Anspruch nahm, intensiv um ihn kümmerte.
Seine Retterin Yan wich während all der Zeit nicht von seiner Seite und adoptierte ihn schließlich sogar. Bei ihr hat er ein neues Zuhause gefunden, wie die Daily Mail berichtet.
Jill Robinson, die Gründerin von Animals Asia, nennt Tuffys Genesung ein echtes Wunder.
„Ich habe gelesen, dass Menschen, die aus Höhen über dem dritten Stock aus einem brennenden Gebäude springen, aller Wahrscheinlichkeit nicht überleben. Es war ein Wunder, dass Tuffy das geschafft hat. Das zweite Wunder waren die Ausmaße seiner Verbrennungen. Wenn sie 50% des Körpers betreffen, überleben Tiere meist nicht. Tuffy überlebte mit Verbrennungen von mehr als 60%. Der Beginn seines Lebens ist einfach schrecklich,“ so Robinson.
Niemand weiß, was mit Tuffys ursprünglichem Besitzer geschehen ist. Wir hoffen, dass er für seine Gräueltaten bestraft wurde.
Weit von den Schrecken ihres alten Herrchens entfernt führt Tuffy heute ein glückliches Leben an der Seite von Yan.